Was machen Honigbienen im Winter?

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Lang lebe die Königin!

Bei den staatenbildenden Hummeln, Wespen, Hornissen stirbt im Herbst die ‚alte‘ Königin und das Volk. Nur die jungen Königinnen überleben. Sie gründen im Frühjahr ein neues Volk. Bei den Honigbienen ist das anders. Die Völker sind sozusagen „unsterblich“.

Eine Honigbienen-Königin kann rund 5 Jahre alt werden. Dagegen leben die Arbeiterinnen ihres Hofstaats je nach Jahreszeit nur wenige Wochen bis einige Monate. Die fleißigen Bienen im Sommer haben eine Lebenserwartung von gerade mal ca. 4 Wochen. Die vielen Aufgaben wie Brutpflege, bauen, putzen, Wache halten und Nahrungssuche zehren sehr an ihren Kräften. Die im Herbst geborenen Winterbienen können dagegen gute 9 Monate leben. Sie konzentrieren sich darauf, ihre Königin durch den Winter zu bringen und im Frühjahr einen guten Saisonstart vorzubereiten.

Im Spätherbst, wenn es kühler und dunkler wird und die Nektar- und Pollen-Quellen versiegen, hat ein Bienenvolk im besten Fall bereits den gesamten Wintervorrat gebunkert. Um sicher über die kalte Jahreszeit zu kommen, benötigt ein Volk mindestens 5.000 Bienen und rund 15 kg Honig. Das sind gut 30 Gläser voll! In den kühlen Wintermonaten verbraucht ein Volk ohne Brut etwa 1 kg, im Frühjahr mit Brut etwa 6-8 kg im Monat.

Gemeinsam sind sie stark

Je kühler es draußen ist, desto näher rücken die Bienen zusammen. Fällt das Thermometer unter 8°C, kann es für Bienen außerhalb ihres Stocks gefährlich werden: Sie fallen in eine Kältestarre und können nicht mehr zurück. Im Stock rücken die Bienen zwischen den Waben eng zusammen, bilden die sogenannte „Wintertraube“, reduzieren ihren Stoffwechsel und wärmen sich mithilfe ihrer Flügel-Muskulatur, die durch Zittern Wärme erzeugt. Dabei bilden außen sitzende Bienen eine schützende Hülle, ihre nach außen gerichteten Hinterleibe kühlen bis auf max. 8 °C ab, während der Traubenkern rund um die Königin etwa 20 °C warm ist. Die Bienen können die Innentemperatur bei Bedarf auch erhöhen, z.B. wenn die Honigvorräte zum Verzehr etwas angewärmt werden müssen oder auf etwa 35°C, wenn kleine Brutnester angelegt werden. So überlebt ein Bienenvolk auch strenge Winter.

Die Wintertraube befindet sich immer ganz nah an den Futterwaben, d.h. an der Vorratskammer, und kann bei Bedarf auf den eingelagerten Honig zurückgreifen.

Müssen Bienen nicht aufs Klo?

Bienen sind sehr reinliche Tiere und verlassen ihren Stock grundsätzlich, wenn sie „mal müssen“. Das hätte im Winter tödliche Folgen. Dadurch, dass sie kaum Futter zu sich nehmen und ihren Stoffwechsel so weit reduziert haben, können Bienen einige Monate einhalten und warten, bis es draußen warm genug ist. Die ersten warmen Tage im Frühjahr werden dann aber auch dringend für den erleichternden „Reinigungsflug“ genutzt.

Frühjahr, Sonne, Klo und dann?

Wenn das Thermometer bei sonniger Wärme so hoch steigt, dass die Bienen sich wieder vor die Türe wagen, suchen sie nach Futter. Aber was blüht denn schon im Februar oder März?
Bienen freuen sich riesig über Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen, Huflattich und auch über die Haselnuss!

Krokusweide



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