Nisthilfen

Majas wilde Schwestern

Wussten Sie, dass die Honigbiene noch rund 550 wilde Schwestern hat? Sie heißen z.B. „Furchenbiene“, „gehörnte Mauerbiene“ oder „Wollbiene“. Noch nie gehört? Macht nichts. Wir sagen Ihnen, wie Sie Wildbienen in Ihren Garten locken können. Viele von ihnen sind hochbedroht. Ein Grund mehr, etwas für sie zu tun.

Die richtigen Futterpflanzen haben Sie wahrscheinlich schon gepflanzt und gesät, so dass es der Wildbiene bei Ihnen nicht an Nahrung mangelt. Nun fehlen nur noch die Brutmöglichkeiten:

Wildbienen sind sehr speziell und haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Manche Arten nisten in Brombeerstängeln, andere haben ihre Nester im Sandboden oder in leeren Schneckengehäusen, wieder andere lieben Mauerritzen. Vielen von Ihnen machen Sie mit einer „Wildbienen-Nisthilfe“ eine Freude, auch „Insektenhotel“ genannt.

Doch Vorsicht: Wildbienenexperten bemängeln, dass rund 90% aller im Handel angebotenen Nisthilfen Mist sind. Sie bestehen oft aus billigem und nutzlosen Füllmaterial wie Tannenzapfen oder Stroh. Das ist ärgerlich, aber harmlos.

Wirklich gefährlich – und leider sehr häufig – sind  ausgefranste Bohrlöcher, an denen die Bienen ihre Flügel verletzen können. Oder Risse im Holz, die eine Eintrittspforte für Parasiten und Pilzkrankheiten bieten. Viele handelsübliche Nisthilfen haben diese Mängel. Unser Tipp: Finger weg!

Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder Sie bauen Ihre Nisthilfe selber oder Sie beziehen sie über wirklich zuverlässige Adressen: 

Bezugsquellen guter Nisthilfen zum Kauf:

www.naturgartenfreude.de

www.wildbiene.com

www.aktiongruen.de

 

Für Heimwerker und Bastelfreaks:

Um das Wichtigste schon mal vorweg zu nehmen: Eine wirklich taugliche Nisthilfe sollte an einem wettergeschützten, sonnigen Standort aufgebaut werden und besteht z.B. aus:

  • Etwa 10 Zentimeter tiefen Hartholzklötzen (Buche oder Eiche), in die Löcher von 3 – 9 mm Durchmesser gebohrt werden. Und zwar ins Längsholz (also quer durch die Jahresringe) und nicht ins Stirnholz, wie es oft bei käuflichen Baumscheiben gemacht wird. Diese Löcher penibel glattfeilen.
  • Etwa 10 Zentimeter langen Bambus oder Schilfröhrchen unterschiedlicher Dicke. Auch Abschnitte vom Japanischen Knöterich eignen sich. Sie werden z.B. in eine leere Konservendose gesteckt.
  • Gebrannte Bienensteine. Bezugsquelle hier: naturgartenfreude.de
  • Behältnisse mit Lehm
  • senkrecht aufgehängten Brombeerstängeln (z.B. am Zaun)

Da dabei aber eine Menge zu beachten ist, lesen Sie sich am besten ein wenig ein.

Bauanleitungen finden Sie hier auf NABU.de.

Außerdem möchten wir Ihnen zwei sehr gute Bücher ans Herz legen.

  • Paul Westrich: Wildbienen. Die anderen Bienen.

Neben spannenden Infos rund um die Wildbienen gibt Westrich sinnvolle Tipps zum Bau einer Nisthilfe

  • Werner David: Fertig zum Einzug.

Der „Leitfaden für Bau und Praxis“, so der Untertitel,  ist der Klassiker zum Thema.