Frostgeschützte Vogeltränke – selbst gebaut

Um diesen Inhalt zu sehen, musst du erst die Cookies akzeptieren.

Wenn das Thermometer im Winter unter 0 °C fällt und alles steinhart gefroren ist, haben Vögel kaum Möglichkeit, an Trinkwasser zu kommen. Viele Tierfreunde stellen Futter im Garten oder auf dem Balkon bereit, aber Vögel brauchen auch Wasser.

Kein Strom erforderlich

Vogeltränke frostgeschützt

Wie Ihr mit einfachen und kostengünstigen Mitteln eine frostgeschützte Vogeltränke bauen könnt, seht Ihr im Video. Ihr braucht dazu nur wenige „Zutaten“, die es in jedem Baumarkt / Gartencenter gibt. Aber schaut einfach mal im Keller oder Schuppen, ob Ihr sie nicht sogar bereits habt:

  • 1 Pflanzstein
  • 1 Tonschale
  • 1 Grablicht

Statt eines Pflanzsteins kann man auch einen Blumentopf aus Ton nehmen. Achtet bitte auf ausreichend Luftzufuhr, sonst geht die Kerze aus. Grablichter gibt es mit verschiedener Brenndauer. Große Lichter halten bis zu 6 Tagen die Schale nur eben so warm, dass das Wasser nicht einfriert. Von Kunststoff-Schalen ist abzuraten, die Kerzenflamme verbrennt den Kunststoff schnell.

Baden verboten?

Einige Vogelfreunde raten davon ab, gefiederten Gästen im Winter bei Minustemperaturen eine Bademöglichkeit zu bieten, da durch den ausgiebigen Wasserkontakt die schützende Fettschicht im Gefieder zerstört werde und der Badegast danach mit erhöhtem Energieaufwand seine Federn neu einfetten müsse. Zudem könne er unterkühlen und schlimmstenfalls daran sterben.

Wir haben jemanden gefragt, der es definitiv weiß: den Ornithologen Prof. Dr. Peter Berthold. Er empfiehlt ausdrücklich, Vögeln auch eine Bademöglichkeit anzubieten! In seinem Buch „Vögel füttern, aber richtig“ widmet er diesem Thema eigens ein Kapitel:

TRÄNKE UND SANDBAD
Oft liest man, Vögel dürften im Winter weder Trink- noch Badewasser erhalten, da sonst ihr Gefieder vereise. Das ist absolut falsch. Fast alle bei uns überwinternden Arten müssen täglich trinken und häufig baden, und steht bei Kahlfrost kein Schnee zur Verfügung, müssen sie oft weit zu offenem Wasser fliegen. Dort baden sie auch bei Frost, ohne dass ihr Gefieder vereist – es ist nämlich in hohem Maße Wasser abweisend. Um unseren Futtergästen das Leben zu erleichtern, gehört in die Nähe jeder Fütterung auch eine Tränke und Badeeinrichtung – winters wie sommers. Im Winter kann man sie sogar mit einem Tränkenwärmer offen halten135. Damit wird auch verhindert, dass Vögel an Straßenrändern lebensgefährliches salzhaltiges Schmelzwasser aufnehmen, das dort nach Ausbringen von Streusalz entsteht. Ideale Tränken und Vogelbäder sind flache muldenförmige Schalen mit maximal 5 cm Wassertiefe und rauer Oberfläche, eventuell mit flachen Steinen als Inseln, in die sich Vögel auch zum Baden hineintrauen. Dass Vögel Wasserstellen zum Trinken und zum Baden benutzen ist normal – das geschieht in der Natur ständig in Pfützen usw. Das meiste Wasser nehmen Vögel jedoch über Regen-, Tautropfen und wasserhaltige Nahrung auf, manche Wüstenvögel ausschließlich.


Berthold, Peter; Mohr, Gabriele. Vögel füttern, aber richtig (German Edition) (Seite 76-77). Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG.


Wer das verhindern möchte, kann die Schale mit größeren Steinen befüllen und sie nur soweit mit Wasser füllen, dass die Vögel trinken, aber nicht ausgiebig baden können.

Auf Hygiene achten!

Wichtig: Bitte wechselt täglich das Wasser, um das Risiko der Ausbreitung und Übertragung von Krankheiten gering zu halten! Ausführliche Informationen zur Hygiene am Futterplatz erfahrt Ihr auf der Seite der Wildvogelhilfe.org



Schreibe einen Kommentar